\\ Nachlese Radklassiker in Belgien „La Doyenne“

Auch in diesem Jahr sollte die Saison mit einem Radklassiker begonnen werden. Der milde Winter und das Trainingslager an der Adria ließ die Trainingskilometer und die Form ansteigen. Aber dennoch hatten wir Klos Michael, Kaiser Jörg, Bauer Patrick, Thome Stefan (Ersatz für Helfen Oliver)  einen gehörigen Respekt vor dieser Tour. Am 26.04 ging es dann endlich los. Bereits um 4:30 Uhr klingelte im Hotel der Wecker. Wir waren aber nicht die ersten die an diesem Morgen aktiv waren. Eine Abi-Feier, in der benachbarten Festhalle, entließ gerade ihre letzten Gäste als wir unser spartanisches Frühstück auf dem Zimmer einnahmen.

Start Hotelam Start

Bis zum Startort hatten wir ca. 6km quer durch die Stadt Lüttich zurückzulegen. Nach einer kurzen Suchfahrt erreichten wir unseren Ausgangspunkt am Complexe Sportif in einem Vorort von Lüttich. Unser Ausgangspunkt lag oberhalb Lüttich und so mussten wir die ersten Höhenmeter vom “Tal der Maas„ aus vor dem Start erklimmen.

Streckenkilometer

Die Anmeldeformalitäten waren schnell erledigt (Voranmeldung) und so konnte es losgehen. Problemlos wäre auch noch die  Anmeldung am Start möglich gewesen. Gleich der erste Sturz und noch nicht auf der Strecke! Jörg kam nicht schnell genug aus der Pedale und fiel hin. Hoffentlich kein schlechtes Omen für die nochbevorstehenden Kilometer. Bei zügiger Fahrt hatte sich schnell eine kleine Gruppe gefunden und so sollten die zahlreich aufgehängten Streckenschilder uns den heutigenWeg weisen. Nach einer kurzen Pflastersteinpassage schon wieder ein Defekt, wieder Jörg. Diesmal hatte er einen Platten. Mit der dritten Luftpatrone war der Reifen endlich gefüllt. Eines vorweg; das sollte unser letzter Defekt für heute sein.

1.KontrolleGruppenfahen 1

In zügiger Fahrt setzten wir nun unsere  (Tor) Tour fort. Schließlich lagen  noch 10 Côtes vor uns. Die 1.Kontrolle erreichten wir in Werbomont.Sie war direkt vor einer alten Kirche aufgebaut. Alles was das Radlerherz verlangt an Essen und Getränken war hier aufgebaut und das reichlich. Jörg kaufte sich noch einen Ersatzschlauch und schon ging es weiter. Der 1.Côte nach 81 km „Côte de la Roche en Ardenne“ stand nun an. Quer durch die kleine Einkaufsstraße des Ortes ging es vom Tal der Ourthe aus, in einer Gruppe, gemeinsam, in Richtung Bastogne zur 2.Kontrolle und gleichzeitig zum Wendepunkt unserer Tour. Viele Orte hatten sich richtig herausgeputzt um beim Profirennen, einen Tag nach uns, im Fernsehen zu glänzen. Die Strecke verlief nun auf einigen Kilometer entlang der Autobahn A 26 in Richtung Houffalize zum 2.Côte nach 132 km dem „Côte Saint-Roch“. In Houffalize konnten wir einigen MTB Fahrern beim Training auf der MTB Weltcup-Strecke zuschauen.  ( Auch nicht schlecht) Durch Tal der Ourthe ging es nun weiter in Richtung Kontrolle 3 in Houny.  Noch einmal an den Belgischen Keksen laben und Energie tanken für den nächsten Abschnitt mit Côte 3 nach 174 km „Côte de Wanne“ und Côte 4 nach 183 km „Côte  de Stockeu“. Dieser Anstieg liegt nur etwa 200m von der 4.Kontrolle in Stavelot entfernt und ist zu vergleichen mit dem Anstieg in Falkenstein (Bexbacher Marathon) Auf dem höchsten Punkt wurde Eddy Merckx ein Denkmal errichtet. Jörg und ich legten hier eine längere Pause ein. Michael und Patrick hatten sich bereits nach der Kontrolle in Houny von uns verabschiedet und fuhren mit einer schnelleren Gruppe voraus. Nur 1 km noch der Kontrolle folgte  nach Km 186 Côte 5 „Côte de la Haut Levee“ Unüberhörbar sind hier die Motorgeräusche von der nahegelegenen Renn-strecke in Francorchamps. Es folgt nun der 6.Côte nach 198 km „Col du Rosier“ und einer schönen Strecke entlang der Ambleve in Richtung Remouchamps wo der nächste Côte auf dem Plan stand. Zuerst folgte  aber noch Kontrolle 5 bevor es dann nach 229 km zum 7.Côte einem Mythos der  „Côte de la Redoute“ ging. Hier herrschte bereits Feierstimmung. Wohnmobile aus allen Ländern bildeten im unteren Bereich ein Spalier. Die Besitzer machten es sich daneben  in Campingstühlen bequem.Jeder von uns wurde mit entsprechendem Applaus begrüßt und angefeuert auf der anstrengenden Fahrt in Richtung Gipfel.Für die Profis beginnt ab hier die heiße Phase des Rennes. Auch für uns wird es hab hier immer schwerer. Kilometer 242 folgt Côte Nr.8 „Côte de Forges“. Nur wenige Kilometer hatten wir jetzt zum Durchatmen. Der Getränkestand von Red Bull  in Hôni im Tal der Ourthe signalisierte uns bei km 254  den Côte Nr.9 „Côte de la Roche aux Faucons“.Steil, sehr steil ging eine kleine Strasse gerade aus hoch (in den Himmel). Jetzt wusste ich warum Jörg auf das „Brausewasser„ verzichtete. Nach einigen kleineren Steigungen erreichen wir das Stadtgebiet von Lüttich. Durch die Arbeitersiedlungen ging es vorbei am Stadion von Standard Lüttich zum letzten der 10.Côtes nach 268 km „Côte de Saint-Nicolas“ Viele Anwohner saßen hier im Vorgarten und zollten uns mit ihrem Applaus Respekt vor der unserer Leistung. Jetzt nur noch die nicht endende Gerade zum Ziel der Profis hoch und ab ins Ziel. Geschafft ! Jeder bekam hier gleich seine Medaille umgehängt. Auch Jörg und ich waren froh nach 12h 20 min wieder auf Michael und Patrick zu treffen die über eine Stunde vor uns im Ziel waren. Nach dem Empfang der Urkunde und des Shirt (leider nur noch in Größe S da) fuhren wir, am Start der Profis vorbei, zurück in Richtung Hotel. Letztendlich hatten wir am heutigen Tag fast 300 km auf dem Tacho und waren der Überzeugung das diese Tour mit jeder Alpentour (Ötzi) standhalten kann.
Ich empfand sie sogar noch etwas schwerer.

L – B –  L  2014      279 km     ca. 4500 Hm

LaredoutLaredout1Jörg la redoutStefan an LaredoutGesamtkilometre

 

05. Juni 2014 von Stefan Thome
Kategorien: ... 2014, NEWS | Kommentare deaktiviert für \\ Nachlese Radklassiker in Belgien „La Doyenne“